Landesarbeitsgemeinschaft
politisch-kulturelle Bildung
Sachsen e.V.
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Projekt

KritiKompass - (aktuell)

Fortbildung, Begegnungsräume und Orientierung für Rassismuskritische Auseinandersetzung und Empowerment

 

Das Projekt besteht aus drei Säulen, die im Folgenden vorgestellt werden. Die Säulen 1 und 2 richten sich insbesondere an Multiplikator*innen und kann von verschiedensten Institutionen in Sachsen angefragt werden. Säule 3 richtet sich an Menschen in Sachsen, die in intersektionaler poltischer Bildungsarbeit aktiv sind oder sich in Richtung dieser entwickeln wollen.

1. BeyondBias: Fortbildungen für Multiplikator*innen zu Rassismuskritik, Demokratie, Diskriminierung und Empowerment

BeyondBias bietet ein umfangreiches Seminarprogramm zu den Themen Rassismuskritik, der Auseinandersetzung mit Diskriminierung, Demokratie und Empowerment Betroffener. Unser Programm umfasst eine Vielzahl von Fortbildungen, die durch das Konzept des expansiven Lernens ergänzt werden. Unsere Fortbildungen finden in Form von Ein- oder mehrtägigen Workshops statt. Wir vermitteln fundiertes theoretisches Wissen und setzen auf praxisorientierte Ansätze, damit die Teilnehmer*innen das Gelernte direkt in ihren Alltag integrieren können.

Wir arbeiten prozess- und teilnehmendenorientiert und passen unsere Methoden nach den Bedürfnissen der jeweiligen Gruppe an und setzen auch verschiedene interaktive Methoden wie Forumtheater ein. Dadurch schaffen wir eine offene und dialogorientierte Lernatmosphäre, in der die Teilnehmenden für verschiedene Formen der Diskriminierung und Machtdimensionen sensibilisiert werden. Durch die Verwobenheit dieser Themen können wir ein umfassendes Verständnis für die Zusammenhänge schaffen.

Unsere Fortbildungen dienen dazu, Menschen zu befähigen, aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung vorzugehen und sich für Empowerment und Gleichberechtigung einzusetzen um eine eine inklusive und gerechte Gesellschaft zu fördern.

Dabei fließen kontinuierlich Erkenntnisse aus Fachwerkstätten und Beratungen in die Seminare ein, um stets auf dem neuesten Stand der Forschung und Praxis zu bleiben.

 

2. Praxissupport: Erstorientierung, Vor- und Nachbegleitung von Multiplikator*innen

Unsere Fortbildungsangebote arbeiten mit dem Ansatz des expansiven Lernens, entwickelt von Holzkamp, dem Begründer der kritischen Psychologie und subjektwissenschaftlichen Lerntheorie in Deutschland. Dieser Ansatz betont die nachhaltige Wirkung des Lernens, wenn die Lernenden ihre eigenen Fragen entwickeln, verändern und weiterverfolgen.

Wir legen großen Wert auf ganzheitliche Lernerfahrungen und nutzen eine Vielfalt von Methoden, um den individuellen Bedürfnissen und Erfahrungen der Teilnehmenden gerecht zu werden. Nach Annita Kalpaka benötigen Lernende Lehrende, um Anregungen zu Lernprozessen zu bekommen, Unterstützung bei den Problemlösungsversuchen zu erhalten und angemessene Lernräume zur Verfügung gestellt zu bekommen.

In unseren Fortbildungen werden die persönlichen Lernziele und Gestaltungsmöglichkeiten der Teilnehmenden in Vor- und Nachbefragungen integriert. Dabei berücksichtigen wir auch den Bedarf an angemessenen Lernräumen und Räumen zur Entwicklung der Handlungsfähigkeit.

Zudem streben wir eine nachhaltige Lernerfahrung an, die bereits vor dem eigentlichen Fortbildungstag beginnt. Während der Fortbildung werden die Teilnehmenden dazu angeregt, ihren eigenen Lernprozess zu reflektieren und weitere Ziele zu formulieren.

Unsere Fortbildungen orientieren sich auch an machtkritischen Ansätzen, die die Reflexion der eigenen Verantwortung, Selbstermächtigung und Unterstützung von diskriminierungserfahrenen Gruppen einschließen.

Etwa zwei Monate nach der Fortbildungsveranstaltung führen wir eine Nachbefragung durch, bei der wir die Teilnehmenden telefonisch oder online kontaktieren. Das Ziel dieses Angebots ist es, dass die Teilnehmenden ihre Lernziele und Vorhaben reflektieren können. Wir besprechen zudem Möglichkeiten, weitere individuelle oder Gruppen-Lernräume bereitzustellen und welche anderen Veranstaltungen oder Vernetzungsmöglichkeiten in der Region oder im Umfeld der Teilnehmenden hilfreich sein könnten.

Zudem wird das Konzept um das Angebot niedrigschwelliger Erstberatungen ergänzt. Oftmals stoßen Fachkräfte in der Praxis an ihre Grenzen und benötigen Unterstützung bei der Entwicklung einer rassismuskritischen Haltung und dem Umgang mit individuellen Fragestellungen. Unsere Beratung basiert auf systemischen und lösungsorientierten Ansätzen und stellt fachliches rassismuskritisches Wissen zur Verfügung. Unser Ziel ist es, Orientierung zu bieten und bei der Entwicklung geeigneter Handlungsstrategien unterstützend zur Seite zu stehen. Sollten sich weitere Bedarfe (zum Beispiel an Fortbildungen) ergeben, beraten wir bei der Umsetzung oder bieten diese selber an.

 

3. Intersektionale Bildungswerkstätten: Verweben von rassismuskritischem Wissen, Empowerment und intersektionalen Perspektiven

Wir möchten die intersektionale Bildungsarbeit in Sachsen fördern und zugänglicher sowie demokratischer gestalten. Wir haben in unsere langjährigen Praxis immer wieder festgestellt, dass die kontinuierliche Reflexion unserer eigenen Praxis unabkömmlich ist, um eine hohe Qualität und Weiterentwicklung unserer Angebote zu gewährleisten. Unser Ziel ist es, eine Plattform für den Austausch von in der politischen Bildungsarbeit Tätigen zu schaffen, um Leerstellen zu identifizieren und gemeinsam daran zu arbeiten, diese zu schließen. Dabei legen wir besonderen Wert auf Reflexion, Vernetzung und Skillsharing.  Wir möchten die Auswirkungen unserer Arbeit reflektieren und sowohl Erfolge als auch Misserfolge besprechen und daraus lernen.

Hierzu bieten wir Fachwerkstätten an wechselnden Orten an. Zu diesen sind sowohl pokubi-Trainer*innen, als auch Fachkräfte anderer Träger, die Bildungsarbeit in Sachsen anbieten, eingeladen.

Dabei stehen prozessorientierte Themen im Fokus, wie die Einbeziehung verschiedener Perspektiven ohne Tokenisierung, die Gestaltung barrierefreier Seminare oder die gerechte Berücksichtigung der Komplexität verschiedener Diskriminierungsformen.

Unser Ansatz basiert auf Vernetzung und Expertise. Wir möchten Personen in der politischen Bildungsarbeit miteinander vernetzen, um ihre Bildungsarbeit intersektionaler und zielgruppengerechter zu gestalten. Dabei setzen wir auf einen Peer-to-Peer-Ansatz und laden Expert*innen mit spezifischer Expertise zu den Werkstätten ein.

Unser Projekt zielt darauf ab, die Bildungsarbeit in Sachsen intersektionaler zu gestalten und einen demokratischeren Zugang zu ermöglichen, der nicht nur auf eine akademische weiße Blase beschränkt ist. Wir möchten eine vielfältige und inklusive Bildungslandschaft schaffen, die den Bedürfnissen der Teilnehmenden gerecht wird und Raum für Wachstum und Veränderung bietet. Durch Reflexion, Vernetzung und Skillsharing möchten wir gemeinsam eine nachhaltige Veränderung in der intersektionalen Bildungsarbeit erreichen.

Kontakt

ely.almeida@pokubi-sachsen.de (Co-Projektleitung) / jonas.koesel@pokubi-sachsen.de (Co-Projektleitung)